Page 9 - Positionen_2017
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OOOOPeter Kopfmann ist einer von einigen. Da gibt es auch den Mitarbeiter bei Selgros, der mal sorgen- voll bei der Lebenshilfe nachfragt, wenn sein Teampartner fehlt – so von Kollege zu Kollege...Anderes Beispiel: In einer Braunschweiger Berufs- bildenden Schule wurde ein Arbeitsplatz in der Schulbibliothek geschaffen – mit Lohnsubventi- on und personellen Unterstützungsleistungen über das „Budget für Arbeit“. Der Fachdienst Betriebliche Integration der Lebenshilfe Braun- schweig berät, begleitet, qualifiziert und organi- siert. Er ist Ansprechpartner für alle Formen der Kooperation vom Praktikum bis zum Arbeitsplatz.Aber das gibt es auch: Hausmeisterhelfer, deren Einsatz im Rahmen einer Qualifizierungsmaß- nahme durch den Fachdienst Betriebliche Inte- gration positiv wahr genommen und von den entsprechenden Institutionen gerne mit einem dauerhaften Außenarbeitsplatz einer Werkstatt verlängert worden wäre. Scheitert es an der nun wirklich überschaubaren Finanzierung oder – noch frustrierender – an einem Stellenplan, der für so etwas einfach keine Spalte vorgesehen hat? Na, da lässt sich dann wohl nichts machen – oder vielleicht doch? Mehr als 100 Arbeits- plätze in Braunschweiger Unternehmen sind mehr als genug Beispiel und Vorbild zugleich...Ja, und da wäre noch etwas: Seit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention wird inklu- sive Beschulung immer selbstverständlicher. Doch wissen Sie, was passiert nach – sagen wir mal – der Integrierten Gesamtschule? Das selbst- verständliche Miteinander aus Krippe, Kinder- garten und gemeinsamer Schulzeit hat ein recht abruptes Ende.Denn die Hürden einer inklusiven Beschulung an fachspezifischen Berufsschulen sind immer noch extrem hoch: unter anderem auch deshalb, weil Menschen mit Beeinträchtigung nur eine Ausbildungszeit von zwei, statt wie sonst üblich drei Jahren, zugebilligt wird. Dass dies trotzdem auch anders funktioniert, hat in der Vergangen- heit zum Beispiel eine Braunschweiger Berufs- schule gezeigt: Sie nahm eine Schülerin aus der Beruflichen Bildung der Lebenshilfe im regulären Unterricht auf. Diese wurde modulweise so weit qualifiziert, wie es ihren Möglichkeiten und Leistungen entsprach. Heute hat sie einen Ab- schluss als Druckereihelferin. Glückwunsch!Und noch eins, quasi im PS: Die Johannes-Selenka- Schule übermittelte die Zusage, im nächsten Schuljahr für die Sparte Handwerker sechs Stun- den Berufsschule pro Woche anzubieten. Ein weiterer kleiner Schritt!


































































































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