Lebenshilfe Braunschweig
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12.07.2021

Zwei Kinder, der Job und ein großes Hin und Her

„Den Spagat zwischen Familie und Beruf habe ich echt unterschätzt“, reflektiert Beatrice Rosenberger. „Es ist eine große Aufgabe, dies gut hinzukriegen.“ Unterstützt habe sie dabei ihr Arbeitgeber, die Lebenshilfe Braunschweig. Doch von vorn:

Glückliche Mutter

„Meine erste Aufgabe im Team der Lebenshilfe Braunschweig war 2015 die Autismusambulanz in unserer Zweigstelle Salzgitter mit 30 Stunden. Ein Jahr später wurde ich glückliche Mutter eines Sohnes und im dann folgenden Rückkehrgespräch habe ich etwas kleinlaut erzählen müssen, dass ich schon mit einem zweiten Kind schwanger sei“, erzählt die nun 36-jährige Sozialpädagogin.

Mangelnder Spielraum

2019 versuchte sie, mit nur 15 Stunden an ihren alten Arbeitsplatz zurückzukehren. „Ich habe diese Aufgabe ja total gern gemacht.“ Doch schnell musste sie sich eingestehen, dass die Termine nicht so einfach zu regeln waren: „Klienten buchten die Stunden vor allem nachmittags, dies passte aber nicht zu Kindergarten und Schule und dem sonstigen Eltern-Alltag. Und ich hatte keinen Spielraum, um zum Beispiel für ausgefallene Termine Ersatz anzubieten.“

Sollte sie noch mehr Stunden reduzieren, was ja auch mit erheblichen finanziellen Einbußen verbunden gewesen wäre? Ihre Führungskraft gab einen Tipp: „Unsere Schulbegleitung sucht gerade engagierte Mitarbeitende. Wäre das vielleicht etwas für Dich?“

Passende Lösung

Beatrice Rosenberger stieg, trotz geringerer Verdienststufe, ein: vier Tage in der Woche hatte sie nun von 8-13 Uhr als Assistenz mit insgesamt 20 Stunden eine neue Aufgabe. „Mich hat das beeindruckt, wie innerhalb kürzester Zeit eine Alternative für mich geschaffen wurde. Ich hatte einen neuen Arbeitsplatz, einen neuen Vorgesetzten und ein gutes Gefühl: Es gab Verständnis und viel Interesse daran, eine Lösung zu finden, die für mich und das Unternehmen passend ist.“

Das habe ihr Sicherheit gegeben: „Ich wollte gern bei der Lebenshilfe Braunschweig bleiben und dies war einmal mehr die Bestätigung: Das ist das richtige Unternehmen für mich.“ Doch schon bald zeigte sich, dass die Schulform für den Grundschüler trotz Assistenz nicht die Richtige war, ihre Schulbegleitung wurde nach einem Schulwechsel des Jungen überflüssig: „Schon wieder hat sich mein Vorgesetzter sehr ambitioniert eingebracht und nach einer Lösung, mittlerweile mitten in der Corona-Pandemie, gesucht: „Schließlich schlug er mir die fachliche Unterstützung von Gruppen im Kindergarten vor.“

Neue Erfahrungen

Irgendwie sei das für sie auch ein äußerst glücklicher Zufall gewesen: Eine schwangere Kollegin mit geplanter Elternzeit bedeutete für Beatrice Rosenberger eine befristete Jobübernahme für zwei Jahre im übergreifenden Fachdienst. „Meine Aufgabe: die Förderung autistischer Kinder. Wir haben hier im Hasenwinkel zwei autismusfreundliche Gruppen, zudem auch in den anderen Gruppen einzelne Kinder mit Autismus-Spektrum-Störung. Jetzt arbeite ich also mit jüngeren Kindern, sammele neue Erfahrungen und kann wiederum mein Wissen im Gruppenalltag, aber auch zum Beispiel für die Förderplanung und den Übergang in die richtige Schulform einbringen.“

Große Flexibilität

Beatrice Rosenberger: „Ich bin sehr froh, dass wir für mich immer wieder passende Formen der Vereinbarkeit von Beruf und Familie gefunden haben. Die Flexibilität kam dabei von beiden Seiten.“

Text und Fotos: Elke Franzen

  • Mehr zu Lebenshilfe Braunschweig als Arbeitgeber sowie das Audit Beruf und Familie gibt's hier.