Lebenshilfe Braunschweig
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05.01.2022

Spannender Weg bis in den Ruhestand

Ein dickes Danke gab's zum Abschied von den Kolleginnen und Kollegen aus dem FAIRKAUF-Team für Annegret Schaare. "Ruhestand an sich ist ja etwas ganz Normales, doch der berufliche Entwicklung von Annegret Schaare war ungewöhnlich und in gewisser Weise auch wegweisend", erläutert Michael Schumann, der den Fachdienst Betriebliche Integration der Lebenshilfe Braunschweig leitet. Sie habe eine ganz besondere Karriere erfahren.

Start in der Haustöchtergruppe

Nach ihrem Schulabschluss war Annegret Schaare bis 1976 in der „Haustöchtergruppe“ der Henriettenstiftung | Diakonissenmutterhaus tätig. Danach folgten Tätigkeiten bei der Lebenshilfe Braunschweig in der Werkstatt Ludwigstraße und Petzvalstraße.

Am 1.9.1986 beginnt Annegret Schaare eine geringfügige Beschäftigung (damals 250 DM) im Kindergarten Wendeburg, um ihren ersehnten Berufswunsch zu erfüllen. Leider war dies nur für ein paar Stunden und ohne die Absicherung über eine Lebenshilfe-Werkstatt möglich.

Bitte um Stillschweigen

1989 gelang es durch den intensiven, engagierten Einsatz des Vaters von Annegret Schaare, eine Tätigkeit außerhalb des Systems der damaligen „Werkstatt für Behinderte“ zu ermöglichen. Hier waren u.a. Lokal-, Landes- und Bundespolitiker, Kirchenkreisamt, Landesbischof, Sozialministerium, Bundesministerium für Arbeit und Landessozialamt involviert. Die Bewilligung des Außenarbeitsplatzes geschah im Rahmen einer Einzelfallentscheidung mit der Bitte um „Stillschweigen“, da dies „Begehrlichkeiten wecken könnte“… einmalig zur damaligen Zeit.

Erster "Außenarbeitsplatz"

Annegret Schaare sah in ihrer Tätigkeit im Kindergarten einen wesentlichen Lebensinhalt. Sie ist in Wendeburg aufgewachsen. Die Eltern haben einen Gasthof betrieben. Sie kennt viele Wendeburger Eltern und deren Kinder, mittlerweile schon in der dritten Generation.

In der Folge wurde Annegret Schaare von unserem Fachdienst Betriebliche Integration am Arbeitsplatz begleitet und gefördert. "Nach unserem Wissen war dies der erste 'Außenarbeitsplatz' in Niedersachsen", erläutert Michael Schumann. "Heute sprechen wir von `betriebsintegrierten Arbeitsplätzen', wenn Mitarbeiter:innen aus unseren Werkstätten in Betrieben des allgemeinen Arbeitsmarktes tätig sind und unser Kostenträger erwartet von uns, dass wir inklusive Arbeitsplätze schaffen. Da hat sich doch einiges getan!"

Beliebt und motiviert

Seit dem Tod ihrer Mutter wohnt Annegret Schaare in Braunschweig und wird dort von der Lebenshilfe Braunschweig unterstützt. Hier vor Ort war sie dann im FAIRKAUF-Kaufhaus tätig. " Wir haben sie als kommunikative Kollegin kennengelernt", fasst Michael Schumann zusammen. "Sie war beliebt und motiviert an ihrem Arbeitsplatz. Danke für die tolle Zusammenarbeit und die vielen gemeinsamen Momente im turbulenten Kaufhausalltag. Alles Gute für den Ruhestand - und schön, dass Annegret Schaare uns weiter ehrenamtlich unterstützt!"

Fotos: Martin Bothe | Michael Schumann