Lebenshilfe Braunschweig
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07.09.2018

Part II: Impressionen und Zitate von der Eröffnung des Berufsbildungszentrums

Wenn die gute Stimmung zugleich das gute Omen ist - dann war der Auftakt für das neue Berufsbildungszentrum der Lebenshilfe Braunschweig in der Fabrikstraße 1 F perfekt. Die gemeinsame Eröffnungsrede von Jugendauszubildendenvertreterin, Vorsitzendem und Geschäftsführer, die musikalische Begleitung durch die Lebenshilfe-Band "Knall Bunt", die engagierte und motivierende Rede des Oberbürgermeisters, die ebenso lockere wie anregende "Gefragt-Geantwortet-Runde", ein riesige goldgesprengelte Mehrschichttorte, köstliche kleine Häppchen, kommunikative Gäste von Landtag über Landesverband, Landesarbeitsgemeinschaft bis Lehrkraft, Menschen aus Bauwesen, Politik, Nachbarschaft und Stadtverwaltung, Partner und Förderer, Vorstandsmitglieder und Mitarbeiter und, ach, so viele mehr...  "Heute ist ein guter Tag - ich freue mich für Braunschweig", betonte der Oberbürgermeister - und ja, so war's.  
 

  • Natalie Dittrich | Jugendauszubildendenvertreterin

Praktikum und Ausbildung sind  für uns von vielen Fragen abhängig: Ist es dort laut oder leise? Ist es körperlich anstrengend oder eher nicht so? Arbeite ich mit anderen in einem Team? Habe ich Kunden, die ich bediene? Lerne ich neue Kollegen in einer Firma kennen?

 Egal, wie wir ticken und was wir schon können -  jeder von uns erhält hier eine für ihn passende Ausbildung. Als Jugendauszubildendenvertreterin liegt mir viel daran, dass die Qualität der Ausbildung für alle gut ist.

Denn das gibt uns die Chance, später auch in einem guten Beruf zu arbeiten.Und das ist die Voraussetzung, hier in Braunschweig so zu leben, wie wir es möchten.

 

  • Dr. Hans-Joachim Beinroth | Vorstand Lebenshilfe Braunschweig

„Leben wir los“ lautet ein Motto unserer Lebenshilfe Braunschweig für junge Menschen. Und genau dieser eine Punkt im Leben, in dem es darum geht, sich mehr oder auch weniger von den Eltern zu lösen und in ein eigenes Leben zu starten, setzt entscheidende Weichen.

Wir machen Mut. Wir bieten Struktur und Assistenz an. Wir sind da, wenn die Schule zu Ende ist, wenn man das Abschluss-Zeugnis in der Hand hält und fragt: was nun?

Egal, wie viel Unterstützung nötig ist, Lernen und Arbeiten gehören zum Leben. In unserem Neubau bieten wir für diese jungen Menschen Möglichkeiten und Wege. Bessere Voraussetzungen kann man sich als Bauherr und Gesellschafter nicht vorstellen!
 

  • Detlef Springmann | Geschäftsführer Lebenshilfe Braunschweig

Zwei Jahre dauert die Ausbildung, die mit einem Zertifikat beendet wird. Leider nur zwei Jahre. Denn seit 35 Jahren trete ich mit vielen anderen in der Fachwelt dafür ein, wie für alle anderen Auszubildenden diese Zeit auf drei Jahre aufzustocken. Gleichberechtigt!

Trotzdem haben wir Lernkonzepte gut weiterentwickelt und arbeiten heute nach Rahmenlehrplänen und vor allem mit zertifizierten Bildungsbausteinen. Auch mit den Abschlüssen in diversen Helfer-Berufen haben wir ausgesprochen gute Erfahrungen gemacht.

Hervorheben möchte ich noch die Kooperationen mit den Berufsbildenden Schulen und zahlreichen Firmen der Region. Und auch hier, in unserem direkten Umfeld, gibt es schon ausgelagerte Arbeitsplätze, zum Beispiel bei unseren Nachbarn im Christuszentrum und im Hornbach-Baumarkt.

Denn Arbeit für Menschen mit Beeinträchtigung bedeutet schon lange nicht mehr nur in einem Werkstattgebäude zu arbeiten. Dies ist eine Möglichkeit, einen Beruf auszuüben. Immer mehr, und vor allem immer mehr junge Menschen, möchten ihren Platz in Firmen, Behörden, Unternehmen der Region. Wer uns hier unterstützt: Vielen Dank!
 

  • Ulrich Markurth | Oberbürgermeister

Mit diesem Projekt setzt die Lebenshilfe ein starkes Zeichen. Es macht deutlich, dass wir in mehr Vielfalt leben wollen – und können. Heute ist ein guter Tag! Ich freue mich für Braunschweig – und danke der Lebenshilfe Braunschweig als hochkompetentem Partner!

Das neue, zentral im Stadtgebiet gelegene Berufsbildungszentrum untermauert eindrucksvoll, mit welchem Engagement die Lebenshilfe Braunschweig ihre Angebote für Menschen mit Beeinträchtigung weiterentwickelt und den aktuellen Anforderungen anpasst.

Ziel – auch unseres kommunalen Aktionsplanes „Braunschweig Inklusiv“ – ist es, allen Menschen die Teilhabe am gesellschaftlichen, kulturellen, sozialen und politischen Leben in Braunschweig zu ermöglichen. Inklusion ist eines der wichtigsten Themen unserer Gesellschaft. Jeder soll hier gut leben können.

Die Zukunft junger Menschen mit Beeinträchtigung hängt in der heutigen Berufswelt entscheidend davon ab, ob sie eine qualifizierte Ausbildung erhalten. Das neue Berufsbildungszentrum und die große Investition von zehn Millionen Euro sind ein mutiger Schritt in die richtige Richtung: hin zu einem selbstbestimmten Leben für diese jungen Menschen.

Hervorzuheben ist weiterhin die gute Kooperation der Lebenshilfe Braunschweig hier im westlichen Ringgebiet. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bringen sich aktiv in die Quartiersarbeit ein – durch ihr Mitwirken in der Stadtteilkonferenz, aber auch durch die gute Nachbarschaft, die sie rund um die Fabrikstraße pflegen. Das sind wichtige Beiträge auf dem Weg zu gelebter Inklusion in unserer Stadt Braunschweig.

Einer der Knotenpunkte im Netzwerk des Berufsbildungszentrums ist das „Büro für Leichte Sprache“ der Lebenshilfe, das nun im gleichen Gebäude untergebracht ist. Dem Abbau sprachlicher Barrieren kommt wachsende Bedeutung zu: Informationen müssen für möglichst viele Menschen zugänglich sein, wenn wir Teilhabe ernst meinen.

Dazu leistet das „Büro für Leichte Sprache“ einen wichtigen Beitrag. Dank seiner Arbeit gibt es seit dem Frühjahr einen „Stadtführer in leichter Sprache“, der in unserer Tourist-Info vertrieben wird – ein Projekt, das mich als Oberbürgermeister sehr freut.

Die Eröffnungsfeier heute ist ein guter Anlass, mich bei all denen zu bedanken, die sich über Jahre in der Lebenshilfe mit Rat und Tat engagieren. Wir schätzen uns glücklich, dass die Lebenshilfe seit mehr als 50 Jahren in Braunschweig ihre Ziele so konsequent verfolgt und dass eine so vertrauensvolle Zusammenarbeit zum Wohl der Bürgerinnen und Bürger mit Beeinträchtigung besteht. 
 

  • Reinhard Fricke | Oswald-Berkhan-Schule

Inklusion ist ein Auftrag. Hier gilt es, wirksam Strukturen und Inhalte zusammenzuführen. Auch unsere Schule entwickelt sich deshalb ständig weiter und bietet immer mehr Projekttage und -wochen an, um jungen Menschen einen möglichst breiten und zugleich individuellen Einblick in die Arbeitswelt zu geben. 
 

  • Jörg Meironke | Agentur für Arbeit

Die Ausbildung junger Menschen mit Beeinträchtigung erfolgt hier passgenau und vor allem passend für den Arbeitsmarkt. Es gibt gute Helfer-Abschlüsse für Senioreneinrichtungen oder Kindergärten sowie viele Dienstleistungen wie Aktenvernichtung und Wäschepflege, Garten- und Landschaftsbau, Bürodienste und Logistik. Und auch die Kantinen und Mensen in Schulen, der Agentur für Arbeit, im Amtsgericht und bei Nordzucker zeigen, wie die Lebenshilfe immer neue Arbeitsfelder mitten in dieser Stadt entwickelt.
 

  • Hans-Werner Ruhkopf | MAN Truck & Bus Academy Salzgitter

Unser gemeinsames Projekt „Seitentausch“ mit der Lebenshilfe Braunschweig  ist schon mehrfach ausgezeichnet worden.  Unter anderem mit dem „Rückenwind“-Preis der Braunschweiger Zeitung im Dom und dem Sozialtransfer-Preis der Industrie- und Handelskammer. Berührungsängste? Nein, wir haben mehr Auszubildende, die bei den Projektwochen mitmachen wollen als Plätze. Die Auszubildenden der Lebenshilfe Braunschweig sind wissbegierig und bringen viel Engagement mit. Und Arbeitgebern kann ich nur sagen: „Einfach machen“, damit Inklusion nicht nur ein Wort bleibt. Es ist wirklich so einfach! Und es prägt Menschen, es öffnet Horizonte, es baut Vorurteile ab und formt gute Teams, die voneinander lernen.  
 

  • Florian Bernschneider | Arbeitgeberverband

Die Idee des Seitenwechsels für einige Wochen, also das wechselseitige Arbeiten in einem anderen Unternehmen, ist ein großartiges Projekt dieses Berufsbildungszentrums. Ich mache gerne Werbung dafür, damit Sie alle hier noch mehr Partner dafür finden. Denn wertvoll ist es für beide Seiten.
 

  • Finn Erik Slanina | Auszubildender

MAN hat mir eine tolle Chance geboten: ich konnte für einige Wochen in einem Weltunternehmen arbeiten. Ausmessen, Bohren, Sägen… Ich bin begeistert von der Arbeit.
Ich habe mich angestrengt und fühle mich gut. Glücklich. Stolz. 

Text und Fotos: Elke Franzen