Page 3 - Positionen_2017
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VorwortSie wissen das: In der Regel führen verschiedene Wege ans Ziel. Manchmal gibt es Vorschriften und Gesetze mit entsprechenden Strafoptionen. Wesentlich geschmeidiger läuft jedoch vieles, wenn Einsicht mit unterwegs ist. Die „Behinder- tenrechtskonvention“ gibt sich da noch ziemlich sperrig. Allein das Wort klingt ja nun nicht gerade verführerisch. Dass die Bundesregierung die Vereinbarung der Vereinten Nationen schon 2008 als deutsches Gesetz verabschiedet hat, ist auch nicht für jedermann interessant.Doch dies motiviert uns als Lebenshilfe Braun- schweig erst recht, Anstöße zu geben und uns einzumischen. Deshalb finden Sie in POSITIONEN 2017 diesmal folgenden Schwerpunkt, der Artikel und Geschichten bestimmt:Ein System hat Regeln. Wer bestimmt sie? Und wer legt das Ziel fest? Wer gewinnt und wer ver- liert? Ausgehend von der UN-Behindertenrechts- konvention sowie den Themen „Denk Deine Stadt“ und „Braunschweig inklusiv“ schauen wir unter folgendem Fokus:Wo könnte eine Gemeinschaft oder gar Gesell- schaft besser funktionieren, wenn man Spiel- regeln ändert?Wo könnte man an Schrauben drehen, damit alle, möglichst ohne Nachteil, davon profitieren?Muss zum Beispiel eine Stadt mit „schneller, hö- her, weiter, klüger“ lediglich um vermeintliche Leistungsträger werben oder könnte sie nicht Bil- der prägen, die auf ein Lebensumfeld voller Respekt und einem Miteinander der Vielfalt setzen?Einfach mal anders handeln prägt ein neues gemeinschaftliches MiteinanderKönnen Berufsausbildungen nur zum anerkann- ten Abschluss kommen, wenn man die finale Prüfung besteht, oder könnten nicht modulweise möglichst viele junge Menschen in Etappen zerti- fizierte Ausbildungsziele erreichen?Und ist nicht ein Leitbild wie das im Haus der Kulturen vorbildlich auch für andere? Denn wenn zwischen all den Menschen mit Migrations- hintergrund auch Menschen mit und ohne Beeinträchtigung dabei sind – so wird bunt noch bunter. Diese Mischung bringt Ideen, Fähigkeiten und ehrenamtliche Leistungen mit ein; das Netzwerk, auch das des Hauses der Kulturen, wird weiter gespannt.Die Lebenshilfe Braunschweig lädt alle dazu ein, gemeinsam zu gestalten. Vielleicht haben auch Sie schon mal als Kooperationspartner, städtische Beamtin oder Nachbar Regeln neu definiert, Mut bewiesen und Neues, auch Unkonventionelles, ausprobiert?Ganz gleich, ob es ein (noch) zu bilanzierender Flop war oder ein Erfolg der kleinen Schritte: Vielen Dank für das einfach mal anders Denken. Und vielleicht – wir glauben zumindest fest daran – prägt die Einsicht, dass ein gemeinschaft- liches Miteinander uns alle voran bringt, sogar bei möglichst vielen eine optimistische Form von Weitsicht.In diesem Sinne,Vorsitzender GeschäftsführerO


































































































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