Page 10 - Positionen_2017
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Von jungen und alten, besonderen undbegabten Menschen im StadtviertelUnterwegs im Westen: AntiRost, Drachenflug und Mehrgenerationenhaus mit MütterzentrumEs sind Räume, in denen sich Mensch und Geist bewegen kann. Doch nicht nur das von der Braunschweigischen Maschinenbauanstalt (BMA) gemietete Gebäude hat Geschichten zu erzählen, sondern auch die Menschen, die sich dortbei AntiRost in unterschiedlicher Konstellation zusammen finden.Die Liste der Partner ist lang und reicht vom Abenteuerspielplatz Melverode über das DRK- Seniorenheim Steinbrecherstraße zu Grundschu- len und Gymnasien, zu Lebenshilfe Braunschweig und Buddhistischem Zentrum oder auch dem Internet-Café 50 plus.„Alte Menschen sind genauso vielfältig wie junge. Deshalb entwickeln wir bei AntiRost ein ebenso differenziertes wie anspruchsvolles Betätigungs- feld“, erklärt Günther Hinterberg vom Vorstand. „Wir haben Zeit und wollen diese selbstbestimmt sinnvoll nutzen und auch für andere gewinnbrin- gend einsetzen.“Zum alten Eisen gehören sie dabei ganz bestimmt nicht, im Gegenteil: In vielen ist eine Glut, sich für andere einzusetzen. „Unser Engagement ist für die Gesellschaft ein Gewinn, denn viele Kenntnisse, Fähigkeiten, Erfahrungen und unsere vielfältigen Kontakte kommen zum Tragen“, erklärt Günther Hinterberg selbstbewusst. „Wir wünschen einen generationenübergreifenden Dialog, wollen Wissen mehren und gegenseitigen Respekt sowie Toleranz entwickeln helfen.“Und so sind auch Menschen mit Beeinträchtigung willkommen, die sich mit den Spezialisten vor Ort in eine knifflige Reparatur einfuchsen oder einfach mal den Weg vom Sofa zu anderen Men- schen finden. Ganz gleich, ob Ideen, Fragen oder Sorgen: Hier wird ihnen freundlich und fairOprägen unser Leitbild und dabei ist dies doch auch immer eine Hilfe zum Leben.“„Wir haben hier zum Beispiel für das Stadtteilfest auf dem Frankfurter Platz ein Spielgerät gebaut“, erzählt Martin Markwort, Stadtteillotse der Lebenshilfe Braunschweig. Detlef Wohlfahrt war gleich so begeistert, dass er mit Material unterm Arm und der Idee eines Vogelhäuschens um wei- tere Unterstützung bat. Es wurde gemeinsam gesägt, gefeilt, gebohrt und gehämmert – die Futterstation nahm Form an.Lydia Schmidt, ebenfalls im AntiRost-Vorstand, setzt auf einen Dreiklang im Haus: Akzeptanz, Respekt und Vielfalt. „Dies steht bei uns nicht nur im Leitbild, sondern wir praktizieren das im täglichen Umgang miteinander. Gemeinsam ein Ziel zu erreichen, ist doch besser, als es allein zu tun. Wir schaffen Rahmenbedingungen, in denen sich Menschen angenommen und inspiriert füh- len – das prägt dann auch unser Stadtviertel.“Im Jugendzentrum Drachenflug hat Netzwerker Martin Markwort ebenfalls angedockt: „Wir sind mindestens einmal monatlich hier, um Billard, Tischtennis oder Kicker zu spielen.“ Sascha Erdmann, Sozialpädagoge vor Ort und im Drachenflug unter anderem verantwortlich für die Fahrradwerkstatt, erklärt: „Klar, ist die Atmosphäre immer auch abhängig von den je- weiligen Besuchern des Tages, aber wir hatten hier schon einige Spielrunden lang richtig Spaß.“ Das Angebot steht: „Wenn ihr wollt, könnt ihr jeden Tag reinschauen“, gab er den jungen Men- schen mit Beeinträchtigung mit auf den Weg. Wer die offene Tür dann nutzt, hört bestimmt die Frage: „Hey, und wer bist Du?“Obegegnet. „Wir sind ein perfekter niedrigschwel- liger Partner für eine so kompetente Institution wie die Lebenshilfe Braunschweig“, meint Günther Hinterberg. „Phantasie statt Vorschrift, selbst definiertes Sein und ein gutes MiteinanderO


































































































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