Manchmal ist es schwer, die richtigen Worte zu finden.
Weil sie einen sprachlos machen.
Und machen wir uns nichts vor:
Gewalt kann sprachlos machen.
Besonders, wenn Sie viele betrifft.
Jedes Jahr erleben etwa eine Milliarde Frauen Gewalt.
Es ist schwer vorzustellen, wie viele das sind.

Protest durch Tanz

Die Künstlerin Eve Ensler wollte darauf aufmerksam machen.
Denn als sie jung war, hatte sie auch Gewalt erlebt.
Sie wusste: Über Gewalt zu sprechen ist schwer.
Deshalb rief sie dazu auf, zu streiken.
Und zwar gegen das Schweigen und gegen die Gewalt.
In einer Sprache, die alle verstehen: dem Tanz.

Gemeinsam Zeichen setzen

Sie forderte:
„Es gibt so viele Frauen, die auch Gewalt erlebt haben.
Lasst uns gemeinsam auf die Straße gehen und ein Zeichen setzen.
Wir gehen am 14. Februar alle auf die Straße.“

"Wir sind wertvoll"

Sie nannte die Aktion „One Billion Rising“.
Das ist Englisch und heißt „Eine Milliarde steht auf:“
Sie wusste, dass es der Valentinstag, der Tag der Liebe ist.
Ihre Botschaft lautete:
„Wir feiern den Tag der Liebe.
Aber wir machen auch klar, dass nicht alle Partnerschaften liebevoll sind.
Deshalb feiern wir uns selbst.
Wir wollen zeigen:
Wir sind laut, wir sind stark, wir sind wertvoll, wir sind wunderbar.“
Und das gilt für jede Frau.

"Wir sind auch laut"

Auch in der Lebenshilfe Braunschweig fanden Menschen diese Idee super und haben gesagt:
"Wir sind hier auch laut und wir tanzen!"

Es kamen 30 Teilnehmende, weiblich und männlich, aus verschiedenen Standorten der Lebenshilfe Braunschweig im Stadtgebiet.
Unterstützt wurde die Gruppe von Gerda Brodmann-Raudonikis und der esistso!company sowie dem Sportlehrer Karl Eggeling.
Die Bewegungen waren schnell einstudiert.
Dann: Musik und Kamera einschalten und mehrere Durchläufe zu Toshi Reagons „Rise again“ tanzen.

Frauenbeauftragte vorneweg

Sevim Kubat als Frauenbeauftragte tanzte stellvertretend für alle Frauen der Lebenshilfe Braunschweig in der ersten Reihe.
"Die Gruppe hatte sichtlich Freude an der Aktion", sagt Tina Hermeyer, eine der Mitorganisatorinnen.

Text und Fotos: Nicole Kupitsch