Das war der Plan: "Am Diversity-Tag möchten wir jungen Menschen der Lebenshilfe Braunschweig einen Einblick in den Berufsalltag eines Ingenieur:innen-Büros bieten. Durch kleine Spiele und Praxisbeispiele wollen wir die Stunden bei uns im Haus kreativ gestalten, um auch komplizierte Begriffe verständlich zu vermitteln", erklärte Luca aus der M&P-Personalabteilung, der die Aktion begleitete.

Vielfältiges Programm

Und nun zum Ergebnis: "Das war ein All-inclusive-Erlebnis", hieß es begeistert aus der siebenköpfigen Gruppe der Lebenshilfe Braunschweig. Vorneweg für das Gelingen die Mitarbeiter:innen von M&P, die sich so einiges ausgedacht hatten, um ihre Arbeitsweit zu verdeutlichen, aber auch kleine Naschereien, ein Geschenkbeutel und sogar ein Fahrdienst gehörten mit zum kurzweiligen und dennoch intensiven Programm.

Neues entdecken

Auszubildende mit Beeinträchtigung aus dem Berufsbildungszentrum der Lebenshilfe Braunschweig waren also zu Gast bei der Firma M&P, international renommiert in der Bau- und Immobilienbranche. Laura, Selina, Fernando und Yannick gehören zugleich zur Prüfgruppe Leichte Sprache der Lebenshilfe Braunschweig und sind immer wieder interessiert, Neues zu entdecken, sei es in Texten mit Worten oder wie heute mit einem Einblick in eine andere Arbeitswelt.

Sprache anpassen

Damit der Austausch auch funktionierte, wurde schnell klar: Locker miteinander reden, nachfragen, zuhören, die Sprache aufeinander anpassen und erleben, wie Vielfalt funktioniert.

Dafür hatten sich neben Luca noch seine Kolleg:innen Karen, Florian, André, Yannick und Gerri Zeit genommen. Sie stellten auf ganz unterschiedliche Art ihre Themenfelder vor und beeindruckten schnell: spielerisch die einen, mit wissenschaftlichen Biss die anderen, inspiriert aber alle zusammen - das galt für die M&P-Kolleg:innen ebenso wie für ihre Tagesgäste.

Spielerisch zu Fachbegriffen

Mal ging es wie bei Karen darum, Bauelemente dem Sektor Luft oder Wasser zuzuordnen. Da wurde überlegt und getüftelt, sortiert und verworfen. Wofür ist das? Wie funktioniert es? Haben wir das auch in der Firma oder Zuhause? Fachbegriffe wie Irisblende oder Drallauslass wechselten mit Schläuchen für die Fußbodenheizung und Sprinklermechanismen für einen Feueralarm.

Herrscher über das Licht

Mit physikalischem Versuchsaufbau demonstrierte Florian Elemente aus der "Gebäudeautomation": Heizungssteuerung über ein Wanddisplay, Leckage-Überwachung mit Sensoren und Warnlichtern, CO₂-Ampeln für die Corona-Lüftung, Vernetzungskarten zu Ladestationen für E-Autos oder Raumtemperaturen und so nebenbei auch noch "Herrschertasten" über das Licht: Klick - und ein Raum oder gleich die ganze Etage liegt im Dunkeln.

Mini-Quiz mit Worten

Auch IT-Berater André erklärte nachvollziehbar, was seine Aufgabe im Unternehmen ist, hatte zudem auch ein digitales Mini-Quiz vorbereitet, an dem sich alle aus der Runde lebhaft beteiligten. Das gesuchte Wort wollte und sollte schließlich aus vielen möglichen Buchstaben gefunden werden.

Virtuell in der Polarstation

Mit Yannick und Gerri ging es dann auf eine Reise zu einer Polarstation in der Antarktis. Starke Heizung, Lüftung, Fluchtweg, Steckdose, Licht - die gesamte Grundausstattung, in 3D-Technik am Computer gezeichnet, wurde mit der entsprechenden High-Tech-Brille zu einem spannenden Ausflug in die virtuelle Welt, in der man als fliegender Held sogar durch Türen fliegen konnte...

Beeindruckendes Fazit

Jedes Jahr findet bundesweit der Deutsche Diversity Tag statt, der von der Charta der Vielfalt ins Leben gerufen wurde, heute bereits zum zehnten Mal. Die Bilanz des Tages: "Der Tag war anschaulich für uns gestaltet und es war super-interessant andere Menschen in ihrer Arbeitswelt kennenzulernen", war das einstimmige Fazit oder einfach nur: "Cool!"

Text und Fotos: Elke Franzen