Lebenshilfe Braunschweig
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07.12.2017

Berufliche Bildung: Mit guten Zertifikaten hinaus in die Arbeitswelt

Der große Saal war voll, die Spannung knispelte und es hatte auch seinen guten Grund: Nach zwei Jahren Ausbildungszeit erhielten 30 junge Menschen in der Beruflichen Bildung der Lebenshilfe Braunschweig ihre Abschlusszertifikate und Berufsschulzeugnisse. In einer feierlichen und zugleich kurzweiligen Feier wurde die Leistung eines jeden einzelnen gewürdigt.

Detlef Springmann, der gemeinsam mit Bereichsleiter Ulrich Semmler und Sevim Kubat vom Werkstattrat die jungen Frauen und Männer auszeichnete, betonte: „ Es war eine lehrreiche Zeit für Sie. Im besten Fall auch eine tolle, kollegiale Zeit, in der Sie gelernt haben, sich aufeinander zu verlassen. Und in der wir die Freude am Lernen so wecken konnten, dass möglichst viele von Ihnen auch in Ihrem Arbeitsleben Lust haben, sich fort- und weiterzubilden.“

Voll des Lobes waren die beiden Lehrervertreter der Helene-Engelbrecht-Schule, Regina Dahms und Klaus Brödlau: „Wir haben diese Klasse sehr geschätzt. Vor allem ihre Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft, auch neuen Lehrern und Schülern gegenüber, haben uns sehr beeindruckt. Hervorheben möchten wir auch die Offenheit, Neues zu erleben und sich auf Projekte einzulassen!“

Moderator Frank Rogalski, zugleich verantwortlich für die Berufliche Bildung der Lebenshilfe Braunschweig, hob weitere Aspekte hervor. „Wir können heute richtig stolz sein. Auch weil sich einige von Ihnen zum ersten Mal Qualifizierungsbausteine der Industrie- und Handelskammer, der Handwerkskammer und der Landwirtschaftskammer erarbeiteten.“

Und es gab noch mehr Premieren im unterhaltsamen Rahmenprogramm: die inklusive Band „knallbunt“ der Lebenshilfe Braunschweig, die mit Popsongs ihren ersten öffentlichen Auftritt mit viel Lampenfieber, aber noch mehr Applaus auf die Bühne brachte.  Die Line-Dance-Gruppe aus dem Industrie-Service, die mit Cowboyhut und Westernstiefeln den Saal zum Rocken brachte. Oder auch ein amüsanter Gastauftritt von F. W. Voigtländer alias Kult-Chef Thomas Hirche, der arg verwundert war, wie sich die Zeiten in seinem alten Fabrikgelände geändert haben. Zu seinen verordneten Tugenden zählten Zucht und Ordnung, Fleiß und Demut sowie die pingelige Wertschätzung adretter Kleidung.  

Doch da zeigten ihm die Auszubildenden mit ihrem Lachen, aber auch mit ihren Worten, dass sie ihren eigenen Stil und ihre Persönlichkeit zum Ausdruck bringen wollen. Hobbys wie Judo und Fußball flackerten in den Gesprächen auf, man spielt Playstation oder Geige, man engagiert sich in der Feuerwehr. Man trägt, was einem gefällt. 

Andreas Christiansen berichtete beispielhaft in einem Mini-Interview, dass nach einem bewegten Vorleben die Lebenshilfe Braunschweig ihm Kraft, Zuversicht und vor allem einen adäquaten Ausbildungsplatz im Versandhandel gegeben habe.  Ausgesprochen vielseitig sind die Arbeitsfelder, in denen die jungen Menschen in modularen Lerneinheiten Fähigkeiten erwarben. Holz, Stoff oder Metall, Verwaltung oder Hauswirtschaft, Alltagshelfer oder Zweiradmechaniker, Seniorenstift oder Schulkantine - das Spektrum der Bildungsbausteine ist vielseitig und das der Einsatzorte und Kooperationspartner ebenso.

Zur Krönung gab es noch eine weitere Premiere: Erst seit wenigen Tagen sind die neuen Zeugnisvordrucke von Sozialministerium, Bundesagentur für Arbeit sowie Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten im Umlauf: „Unsere Absolventen halten sie als erster Jahrgang und vielleicht sogar als erste Azubis überhaupt in den Händen“, freute sich Frank Rogalski. Und dann wechselte man mit ehemaligen Lehrern der Oswald-Berkan-Schule, dem großen Ausbilder-Team der Lebenshilfe, Familienangehörigen und Freunden beschwingt ins Foyer zu Plausch und Büffet: … schninipp, didu - always look on the bright side of life - schninipp, didu - schau auf die helle Seite des Lebens, schau auf die fröhliche Seite des Lebens - schninipp didu.

Weitere Informationen über die Berufliche Bildung gibt's hier.

Text und Fotos: Elke Franzen