Lebenshilfe Braunschweig
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16.10.2020

„Die Beste kam zum Schluss“

Auch wenn die Abschlussprüfung schon im Sommer war: Ebru Calismaz freut sich jeden Tag darüber, dass sie ihre fast dreijährige Ausbildung zur Fachpraktikerin Küche so gut gemeistert hat.

Vielseitige Qualifizierung

„Sie hat mir unter anderem in der Küche der Lebenshilfe Braunschweig in der Fabrikstraße, aber ebenso in der Kantine des Amtsgerichts Braunschweig, der Mensa in der IGS Querum oder auch in unserer Küche in der Kaiserstraße 18 zur Seite gestanden. Sogar bei schwierigen großen Events konnte sie sich schnell orientieren und war mir im Catering und Service oft schon eine rechte Hand“, erklärt Küchenchef und Ausbilder Adrian Hamann von der Lebenshilfe Braunschweig. In den vergangenen acht Jahren habe man etwa 20 Auszubildenden mit dem Modell Fachpraktiker Küche einen guten Start in die Arbeitsweit ermöglicht.

Zahlreiche Kenntnisse

Der Ausbildungsrahmenplan sieht viele Fertigkeiten und Kenntnisse vor: Sie reichen von Hygiene, Warenwirtschaft und Arbeitsplanung bis zum Herstellen von Soßen, Suppen, Frucht- und Süßspeisen sowie das Verarbeiten von pflanzlichen Nahrungsmitteln, Eiern, Fleisch, Geflügel und Fisch.

Ausgezeichnete Leistung

„Aber das war noch nicht alles“, betont Frank Rogalski, Leiter des Berufsbildungsbereichs der Lebenshilfe Braunschweig. „Frau Calismaz besuchte ja auch noch die Berufsbildenden Schulen 2 in Wolfsburg und absolvierte einen Teil ihrer Ausbildung in einer Kooperation mit Mahlzeit Nico Steinweg und damit in der Betriebskantine der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt, PTB. Insgesamt lieferten sie und das Ausbilder-Team eine ausgezeichnete Leistung ab.“

Assistenz beim Lernen

Hört man den Menschen zu, die die junge Frau durch Ihre Ausbildung begleitet haben, kommt viel Lob zusammen. „Eine Auszubildende mit solchen Voraussetzungen hatten wir in all den Jahren nicht, in denen wir Fachpraktiker Küche ausbilden durften“, erläutert Martin Wiegand von der Lebenshilfe Braunschweig, der mit Ebru Calismaz zum Beispiel den Schulstoff vor- und nachbereitete sowie das Lernen für die Klassenarbeiten unterstützte. Politik, Mathe, Zeitungsinformationen, das Berufsschul-Curriculum – die Themen waren weit gefächert.

Besondere Persönlichkeit

Auch Sozialpädagogin Heike Völker vom Zentrum für Hauswirtschaft und Bildung sowie Küchenchef Adrian Hamann sehen viele gute Seiten: „Ebru Calismaz ist schon eine besondere Persönlichkeit: ruhig, besonnen, bescheiden. Sie sieht, wer Hilfe benötigt oder wo etwas zu tun ist, und packt dann zu. Sie ist belastbar und in der praktischen Umsetzung eigenständig und gut.“

Prüfung mit neuer Anforderung

Wegen der Corona-Pandemie musste jedoch die Prüfung nach anderen Regeln absolviert werden: „Um den Schutz vor kontaminierten Flächen zu wahren, gab es keine praktische Prüfung“, erzählt die 23-Jährige. „Aber die Kammer hat sie mir in Form eines Prüfungsgesprächs angeboten. Und dann wurde eben über Paprikaschoten, Hackfüllung, Tomatensoße, Zucchinigemüse und Karamellcreme gesprochen. Außerdem musste ich mir spontan etwas überlegen. Denn eine Aufgabe lautete: Was machen Sie, wenn ein Gast die Beilage nicht möchte?“

Perfekte Auszubildende

„Für mich war sie die perfekte Auszubildende“, fasst Heike Völker noch einmal zusammen. „Zuverlässig, engagiert und verantwortungsbewusst – da kann man wirklich sagen: Die Beste all unserer Fachpraktiker kam zum Schluss!“

Text und Fotos: Elke Franzen