Lebenshilfe Braunschweig
Drucken Text vergrößern Text normalisieren Text verkleinern
09.07.2021

Musikalische Lesung mit Tilman Thiemig im Ludwigsgarten

In Kooperation mit Geyso20 und in Begleitung seiner langjährigen musikalischen Weggefährten Heinrich Römisch und Marcel Reginatto präsentiert der Autor und Literaturvermittler Tilman Thiemig seinen im Juni erschienenen neuen Künstlerkrimi "Ahrenshooper Spinnenweg".

Faszination für Outsider-Kunst

Der Autor beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Art brut und ihren Künstlerpersönlichkeiten. Besonders nachdrücklich in Erinnerung ist eine Begegnung mit Gustav Mesmer, dem legendären Flugradbauer vom Lautertal. Doch auch Gespräche mit Dirk Geffers, Volker Darnedde, Thorsten Ruperti und anderen Schaffenden des Atelierteams Geyso20 haben dazu beigetragen, Thiemigs Faszination für diese Facette der Kunst zu nähren wie zu mehren.

Daher war es für ihn naheliegend, sich nun einmal literarisch mit der Outsider-Kunst zu beschäftigen sowie den hieraus entstandenen Kunstkrimi in Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe Braunschweig vorzustellen. Leseort ist der Ludwigsgarten an der Ecke Mittelweg und Ludwigstraße, ebenfalls ein Projekt der Lebenshilfe Braunschweig, .

  • Freitag 9. Juli 2021 19.00 Uhr
     
  • Tilman Thiemig stellt auf Einladung von Geyso20 seinen neuen Künstlerkrimi vor
  • Musikalische Akzente von Marcel Reginatto und Heinrich Römisch
     
  • Lebenshilfe Braunschweig | Ludwigsgarten | Ludwigstraße 15 | Braunschweig
  • Eintritt frei. Um Voranmeldung wird gebeten: kunst(at)geyso20(dot)de
     
  • Es gelten die aktuellen Hygienebestimmungen.
  • Bringen Sie sich gern Ihr eigenes Picknick mit.

Thiemigs neues Buch kündigt der Hinstorff-Verlag wie folgt an: Art brutal und die Schatten der Vergangenheit

Ahrenshoop im Frühsommer. Die Menschen genießen Fliederduft, Spargel und Erdbeersorbet. Voller Vorfreude sieht man der Eröffnung des Partikel-Hofes entgegen. Da wird die grotesk präparierte Leiche eines alten Arztes entdeckt. Mit Mullbinden verschnürt und auf seinem Rollator inmitten der Grabstätte der Heimatdichterin Martha Müller-Grählert im nahen Zingst platziert. Er soll nicht das einzige Opfer des von den Medien als „Mumienmörder“ bezeichneten Täters bleiben. Dessen Vorgehensweise gewisse Ähnlichkeiten zum Stil eines Art brut-Künstlers aufweist, der sich als Stipendiat des Museums vor Ort aufhält. Die Halbinsel ist abermals in heller Aufregung. Lediglich den hochbetagten Robert Aaron Zimmermann lassen die Vorfälle merkwürdig kalt, verfolgt er doch seinen persönlichen Lebensfeind, der einst in fernen Kindertagen sein Freund gewesen ist. Aber dann war es zum tragischen Zerwürfnis zwischen dem Sohn aus jüdischer Familie und dem fanatischen Jungvolkjungen gekommen, das für beide bleibende Spuren hinterlassen hat.

Eine Lesung von Tilman Thiemig sei immer mehr als eine Lesung, lautet das Fazit zahlreicher Kritiker.

Jeder der eigensinnigen Charaktere des Romans bekommt eine eigene musikalische Kennung. Thiemig dirigiert sorgsam akzentuiert, während er nicht einfach nur liest. Wiederholungen, Betonungen, Gesten, Stimmungen komponiert er zu einem Handlungs-Orchester, das Ausschnitte aus dem Roman präsentieren darf. Er liest, gibt den sonoren Erzähler, lässt seine Charaktere brüllend, kichernd, sprechend lebendig werden. Das ist gewohnt anspruchsvoll, hochwertig, im Gesamtpaket stimmig, eben ein typischer Thiemig“, schrieb zum Beispiel Frank Schildener in der Braunschweiger Zeitung.           

Fotos: Angelika Stück, Grzegorz Zgraja, Per Bergmann