Lebenshilfe Braunschweig
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24.08.2020

"Berufswahl Heilerziehungspflege sichern"

Ausgehend vom Koalitionsvertrag der Landesregierung wurden viele Anstrengungen unternommen, die Ausbildung in den Gesundheitsfachberufen sowie die Erzieher_innenausbildung zu stärken. „Wir begrüßen diese Maßnahmen sehr. Sie sind ein wichtiges Signal in Zeiten des Fachkräftemangels“, sagt Linda Riechers, Geschäftsführung des Fachverbandes diakonischer Schulen in Niedersachsen. „Wir müssen aber leider feststellen, dass die Heilerziehungspflege bei den bisherigen Maßnahmen vergessen wurde.“

Diskussion um Schulgeld

Die Zusage im Koalitionsvertrag, dass Schulgeld einer Berufswahl nicht im Wege stehen dürfe, wurde für die Fachschulen der Heilerziehungspflege bisher nicht umgesetzt. Die Schülerzahlen sinken auch aufgrund dessen kontinuierlich und Fachschulen in freier Trägerschaft müssen entsprechende Ausbildungsgänge schließen. Schüler*innen wählen verstärkt Ausbildungsberufe im sozialen Bereich, in denen kein Schulgeld gezahlt werden muss.

Der Fachkräftemangel in der Behindertenhilfe ist in den Einrichtungen und Diensten spürbar wie nie. Offene Stellen bleiben mangels geeigneter Bewerber*innen lange unbesetzt, was zu Mehrbelastungen in Einrichtungen und Diensten führt. Die Ausbildungsgänge der Heilerziehungspflege müssen daher dringend gestärkt werden. Die Schulgeldfreiheit ist nur eine von vielen wirksamen Maßnahmen, um die Ausbildung der Fachkräfte der Behindertenhilfe und das Berufsbild wieder auf ein stabiles Niveau zu heben.

Wichtiger Berufszweig

„Die Heilerziehungspflege ist der für die gesamte Behindertenhilfe wichtigste Berufszweig, um für Menschen mit Behinderungen eine adäquate Unterstützung und Begleitung sicherstellen zu können“, so Holger Stolz, Landesgeschäftsführer der Lebenshilfe Niedersachsen.

Um auf die sich rasant zuspitzende Situation in der Heilerziehungspflege aufmerksam zu machen, hat sich das trägerübergreifende „Bündnis HEP“ gegründet. Ihm gehören unterschiedliche Verbände der freien Wohlfahrtspflege sowie Fachschulen freier und öffentlicher Trägerschaft an, die sich mit dem Positionspapier „Heilerziehungspflege stärken und sichern“ an politische Vertreter*innen wenden.

Quelle: Lebenshilfe Niedersachsen