Lebenshilfe Braunschweig
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12.01.2023

Nachhaltige Ernährung: Solawi-Abholstation im Ludwigsgarten

Bio-Label, Nachhaltigkeit und Lebensmittelampel – gesunde Ernährung spielt eine immer größere Rolle. Das gilt auch für Gemüse und Obst – angebaut nach biologischen Kriterien, nachhaltig und regional.

Geteilte Verantwortung

In Braunschweig finden sich dazu viele Initiativen. Dazu gehört auch seit mittlerweile zehn Jahren die SoLaWi Dahlum. Die Grundidee der Solidarischen Landwirtschaft ist die der geteilten Verantwortung von Lebensmittelproduzenten und -konsumenten: Der Hof ernährt neben der Landwirtsfamilie jährlich eine festgelegte Anzahl Menschen in unserer Region.

Abholstation Ludwigsgarten

Sieben der zwölf Abholstationen befinden sich in Braunschweig, eine davon im Ludwigsgarten der Lebenshilfe Braunschweig. Denn immer mehr Braunschweiger schätzen die Vorzüge dieser solidarischen Landwirtschaft und sind Mitglied. 176 waren es im Jubiläumsjahr 2022, die von den nachhaltig und nach Bio-Prinzipien angebauten Lebensmitteln profitieren.

"Umweltgerecht und fair"

"Bei uns gibt es Gemüse, duftende Kräuter, knackige Salate, leckeres saisonales Obst, Honig oder auch 'glückliche' Eier, alles frisch, regional, umweltgerecht und fair produziert", erzählen die Solawi-Landwirte Lea Nagel und Uwe Weihmann. "Wer will, kann auch Fleisch von freilaufenden Schafen und Schweinen, die u.a. im Wald Eicheln fressen, beziehen. Alles von Menschen erarbeitet, die existenzsichernde und faire Löhne erhalten."

Passend fürs Gartenkonzept

"Mit der Solawi-Abholstation schaffen wir seit Mai vergangenen Jahres im Ludwigsgarten einen weiteren Aspekt für Begegnung, für eine gesunde Stadt und ein gutes Miteinander von Bürgerinnen und Bürgern", freut sich Stefan Röther von der Lebenshilfe Braunschweig. „Die Idee der Solidarischen Landwirtschaft passt genau in das Konzept unseres Gartens: Gemeinsam nutzen wir die Natur, geben auf sie acht und lassen uns dann von ihr belohnen!“, so der Leiter der Assistenzdienste Nord der Lebenshilfe und Verantwortlicher für den Ludwigsgarten.

Anteil und Sonderaktionen

Bei der SoLaWi Dahlum bedeutet das, dass sich die Mitglieder gerne über den reinen Anteilserwerb hinaus engagieren können. Jederzeit kann bei Pflege und Ernte auf dem Feld geholfen werden, gemeinsam werden Marmeladen gekocht, Obst gemostet, Rezepte ausgetauscht, Feste organisiert, Entscheidungen zum Sortenanbau getroffen.

Aktiv im Netzwerk

Stefan Röther ist auch nach über einem Jahr der Kooperation ‚nachhaltig‘ begeistert: „Allein wie unsere Zusammenarbeit entstanden ist, zeigt, wie viel in Braunschweig in Sachen gesunder Ernährung passiert. Wir haben die SoLaWi auf einer Saatgutbörse kennengelernt. Der Kontakt kam über Britta Steven zustande, die nicht nur ein sehr aktives Mitglied der SoLaWi Dahlum, sondern auch beim Stadtgarten Bebelhof ist. Vertieft wurde der beim Stadtgrüntag an der TU Braunschweig.“

Wöchentliche Lieferung

Über eine Neuerung können sich nicht nur die 13 SoLaWi-Anteilseigner in der Ludwigstraße freuen: Sie werden jetzt zwölf Monate im Jahr beliefert. Möglich macht das der Bau der großen Lagerhalle. "Der Richtwert für einen Anteil liegt bei monatlich durchschnittlich 160 Euro", erläutern die beiden Landwirte. "Die dafür wöchentlich gelieferten Produkte reichen gut für eine vierköpfige Familie. Auch der Erwerb halber Anteile ist möglich. Wer im nächsten Jahr dabei sein möchte, müsste sich schon jetzt um seinen Anteil bemühen."

Mehr Infos gibt es auf der Homepage www.solawi-dahlum.de. Konkrete Nachfragen nehmen auch die beiden Landwirte Lea Nagel + Uwe Weihmann unter Telefon 05332 9473390 entgegen.

Text: Frank Ströbl und Elke Franzen
Fotos: Frank Ströbl und Jonas Scheiffele