Lebenshilfe Braunschweig
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23.04.2024

4000 in Hannover: Demo für ein gerechtes Entgelt

4000 Menschen sind einem Aufruf der Werkstatträte in Niedersachsen gefolgt und für mehr Anerkennung, Bezahlung und mehr Rechte in den Werkstätten für behinderten Menschen in Hannover auf die Straße gegangen. Mit einem Protestmarsch und einer Kundgebung machten sie so auf die Situation der Menschen mit Beeinträchtigung in Werkstätten in Niedersachsen aufmerksam. Hintergrund: Die gültige Werkstättenverordnung stammt aus dem Jahr 1980 und enthält keine angemessene Entlohnung für Menschen mit Beeinträchtigung in Werkstätten. Die Verordnung bedarf dringend einer Reform, um echte Inklusion in Betrieben zu ermöglichen.

Klares Zeichen

Auch von der Lebenshilfe Braunschweig waren zahlreiche Menschen in Hannover vor Ort, um sich für bessere Bedingungen einzusetzen. Mittendrin: der Werkstattrat mit seiner Vorsitzenden Sevim Kubat: "Ein ereignisreicher Tag, der bestimmt vielen lange in Erinnerung bleibt. Mit der beeindruckenden Teilnahme von über 4000 Demonstranten aus ganz Niedersachsen haben wir für die Werkstatt-Beschäftigten ein klares Zeichen gesetzt. Grossartig fand ich die gemeinsame Fahrt der Lebenshilfe Braunschweig dorthin und vielen Dank an alle Beteiligten für die Organisation und Unterstützung." Auch ihr Kollege Dirk Michalek vom Werkstattrat betont: "Danke, dass ihr alle da wart und das mit unterstützt habt - auch an alle Fachkräfte und Assistenten!"

Viele Braunschweiger

"Mit drei Reisebussen und Rollstuhlbussen sind wir Richtung Hannover gestartet - immerhin 150 Menschen aus der Lebenshilfe Braunschweig! Lautstark haben wir uns alle gemeinsam für ein gerechtes Entgelt in der Werkstatt und für die Werkstatt an sich eingesetzt. Denn eine Werkstatt ist mehr als Arbeit!", erläutert Stefanie Luthmann, Bereichsleietung Bildung + Arbeit. "Tausende Menschen demonstrieren für faire Löhne für Werkstatt-Beschäftigte - stark! Das war ein echtes Signal an die Politik. Und wir waren sehr gut vertreten aus Braunschweig!", betont Florian König, Geschäftsführer der Lebenshilfe Braunschweig.

Zentrale Forderungen

„Der Paritätische Niedersachsen ist der Spitzenverband der Eingliederungshilfe und für Menschen mit Beeinträchtigung. Für uns ist daher klar: Wir brauchen die sofortige Anpassung der Entgelte für Menschen mit Beeinträchtigung in Werkstätten, den Ausbau des Budgets für Arbeit sowie attraktive Ausgestaltung für Inklusionsbetriebe“, so Kerstin Tack, Vorsitzende des Paritätischen Niedersachsen. Zentrales Element für die Weiterentwicklung der Inklusion in Werkstätten sei außerdem ein Abbau von bürokratischen Hürden sowie eine verlässliche Finanzierung von Inklusionsbetrieben unabhängig von konjunkturellen Schwankungen. Auch die Lebenshilfe Braunschweig ist Mitglied im Dachverband Paritätischer.

Text: Paritätischer Niedersachsen und Elke Franzen
Fotos: Paritätischer Niedersachsen, Florian König und Stefanie Luthmann